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Covid-19 greift immer noch um sich. Oberste Priorität ist wie bisher, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Beachten Sie dazu bitte die aktuellen Informationen zu den einzelnen Arbeitsfeldern der Rummelsberger Diakonie, die wir fortlaufend ergänzen und aktualisieren.
Diese Informationen finden Sie unter www.rummelsberger-diakonie.de
Wichern-Dialog am 27. April beleuchtet aktuelle Themen der Sozialen Arbeit
Nürnberg – Aktuelle Forschungsergebnisse aus der Sozialen Arbeit stehen im Mittelpunkt des vierten Wichern-Dialogs am Mittwoch, 27. April, der in hybrider Form stattfindet: Die Teilnahme ist online via Zoom und in Präsenz vor Ort möglich.
Veranstalter ist das Wichern-Institut für diakonische Praxisforschung und Konzeptentwicklung, eine Kooperation der Evangelischen Hochschule Nürnberg und der Rummelsberger Diakonie e.V.
Unter dem Motto „Forschung trifft Praxis“ sind Fachkräfte, Mitarbeitende sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, von Kostenträgern und Jugendämtern ebenso eingeladen wie Auszubildende und Studierende aus allen Bereichen der Sozialen Arbeit.
Forschungsgruppen präsentieren ihre Ergebnisse erstmals der Öffentlichkeit. Vorgestellt werden diesmal u.a. das Forschungsprojekt "Selbstverantwortliches Lernen" (Prof. Dr. Markus Schaer, Sebastian Ottmann M.A. und Katharina Keinki) und eine Längschnittstudie zu Unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (Prof. Dr. Michael Appel und Maria Kakoschke M.A.). Die Forschungsteams berichten über Methoden und Ergebnisse, die im Anschluss im Plenum diskutiert werden können.
Die Teilnahme ist auch nur für einzelne Beiträge möglich.
Termin: Mittwoch, 27. April 2022, 9:30 bis 12:15 Uhr
Vor Ort: Evangelische Hochschule Nürnberg, Bärenschanzstr. 4 / Eingang Roonstr. 27, 90429 Nürnberg
Digital: www.7werke.de/wicherndialog
Meeting-ID: 987 8174 3043 / Kennwort: Wichern
Technische Hotline zur Veranstaltung: 0170 9 38 78 73
Programm:
9:30 Uhr Begrüßung / Einführung
9:45 Uhr Selbstverantwortliches Lernen an den beruflichen Schulen der Rummelsberger Diakonie
10:45 Uhr Pause
11:00 Uhr Biographische Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
12:00 Uhr Abschluss
12:15 Uhr Ende der Veranstaltung
Vom 23. November 2021 bis 31. Januar 2022 wurde eine Mitarbeitenden-Befragung der Rummelsberger Diakonie zur Arbeitszufriedenheit in der durch Corona veränderten Arbeitswelt durchgeführt.
Dabei sollen die Erfahrungen der Mitarbeitenden in dieser schwierigen Zeit, die Auswirkungen auf ihre persönliche Zufriedenheit und auf ihre private Situation wahrgenommen werden. Auf dieser Grundlage sollen die Arbeitsbedingungen zukunftsorientiert weiterentwickelt werden.
Diese Umfrage ist ein Forschungsprojekt des Wichern-Instituts der RD. Sie wird von der Evangelischen Hochschule Nürnberg (Institute SWIFT und IPE) unter Leitung von Prof. Dr. Gerhard Wirner und Prof. Dr. Michael Bayer durchgeführt.
Wir danken ganz herzlich für die positive Resonanz und die zahlreiche Teilnahme. Die Auswertung läuft derzeit intensiv, Ergebnisse werden anschließend in geeigneter Form kommunziert.
Wichern-Dialog am 29. April 2021 beleuchtet aktuelle Themen der Sozialen Arbeit
Nürnberg – Aktuelle Forschungsergebnisse aus der Sozialen Arbeit stehen im Mittelpunkt des dritten Wichern-Dialogs am Donnerstag, 29. April, der als Online-Veranstaltung via Zoom stattfindet. Veranstalter ist das Wichern-Institut für diakonische Praxisforschung und Konzeptentwicklung, eine Kooperation der Evangelischen Hochschule Nürnberg und der Rummelsberger Diakonie e.V.
Unter dem Motto „Forschung trifft Praxis“ sind Fachkräfte, Mitarbeitende sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, von Kostenträgern und Jugendämtern ebenso eingeladen wie Auszubildende und Studierende aus allen Bereichen der Sozialen Arbeit.
Drei Forschungsgruppen präsentieren ihre Ergebnisse erstmals der Öffentlichkeit. Vorgestellt werden diesmal ein Forschungsprojekt zur Kooperation zwischen diakonischem Träger und Angehörigen von Klient*innen mit Autismus (Dr. Karl-Hermann Rechberg), eine Bedarfsindikatorenanalyse für betreutes Seniorenwohnen (Benjamin Molinaro), sowie eine Untersuchung zu Kindertagesstätten als sichere Orte für Kinder (Prof. Dr. Roswitha Sommer-Himmel). Die Forschungsteams berichten über Methoden und Ergebnisse, die im Anschluss im Plenum diskutiert werden können.
Termin: Donnerstag, 29. April 2021, 9.30 bis 13 Uhr
weitere Informationen
Unser diakonisches Handeln ist stetig geprägt von sich verändernden Rahmenbedingungen.
Welchen Beitrag kann Forschung zum sachgerechten Umgang mit diesen Entwicklungsprozessen leisten?
Diesen Dialog zur nachhaltigen Konzeptentwicklung fördert das Institut.
Im Wichern-Institut für diakonische Praxisforschung und Konzeptentwicklung kooperieren Rummelsberger Diakonie und Evangelische Hochschule Nürnberg seit 2015 in Form eines An-Instituts.
Es gewährleistet diakonische Praxisforschung in den für die Rummelsberger Diakonie relevanten Handlungsfeldern nach empirischen Standards.
Das Wichern-Institut fördert mit seiner Forschung die Grundlagen zur Strategieentwicklung der angebotenen und geplanten sozialen Dienstleistungen.
Die inhaltliche Ausrichtung wird regelmäßig überprüft und durch die Fachgruppe (hyperlink einfügen) festgelegt.
Wissenschaftlicher Leiter ist Prof. Dr. Joachim König. Als Vizepräsident der EVHN zeichnet er innerhalb der Hochschulleitung in besonderer Weise für den Bereich Forschung verantwortlich.
Inhaltliche Schwerpunkte der bisher geleisteten Forschungen:
• Analyse von Lebenslagen spezieller Zielgruppen
• Wirksamkeit sozialer Arbeit
• Grad der Professionalisierung der Sozialen Arbeit
• Impulse zur Personal- und Organisationsentwicklung
Ihr Olaf Forkel
Leiter des Wicheninstituts
Wichern-Dialog am 27. April beleuchtete aktuelle Themen der Sozialen Arbeit
Mehr lesenNürnberg – Aktuelle Forschungsergebnisse aus der Sozialen Arbeit standen im Mittelpunkt des vierten Wichern-Dialogs am Mittwoch, 27. April, der als Hybrid-Veranstaltung via Zoom sowie vor Ort an der evangelischen Hochschule in Nürnberg stattfand. Veranstalter war wie schon in den vergangenen Jahren das Wichern-Institut für diakonische Praxisforschung und Konzeptentwicklung, eine Kooperation der Evangelischen Hochschule Nürnberg und der Rummelsberger Diakonie e.V.
Als „Spitzen“ der Kooperation begrüßten Hochschul-Präsidentin Frau Prof. Dr. Barbara Städtler-Mach gemeinsam mit Finanzvorstand Dr. Tobias Gaydoul der Rummelsberger Diakonie alle Teilnehmenden. Die Themen „selbstverantwortliches Lernen“ und die Biografische Arbeit mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen seien gerade in der aktuellen Zeit sehr bedeutend.
Diakonin Katharina Keinki aus dem Handlungsfeld „Bildung und Entwicklung“ der Rummelsberger Diakonie stellte zunächst die praktischen Aspekte des Forschungsprojektes zum selbstverantwortlichen Lernen an den Rummelsberger beruflichen Schulen vor. Dabei handelt es sich um den kontinuierlichen Prozess, dass Lernende ihr eigenes Potenzial entfalten und den eigenen Lernprozess nicht nur selbst gestalten und steuern, sondern auch Verantwortung dafür übernehmen. So sollen die Schüler*innen besser und zielgerichteter auf das spätere Arbeitsleben vorbereitet werden. Der wichtigste Aspekt war dabei unter anderem die Veränderung der Rolle der Lehrkräfte. Innerhalb des Projekts wurden die Lehrer*innen zu einer Entwicklungsbegleitung sowie zur „Motivatorin, Begleiterin und Inspiratorin“, berichtet die Lehrende Corinna Fahnroth von der Rummelsberger Fachakademie für Sozialpädagogik in einem Video.
Im Anschluss an die praktischen Erfahrungsberichte stellte Prof. Dr. Markus Schaer die wissenschaftlichen Erhebungen des Wichern-Instituts über das Konzept vor. Diese Zahlen werden von 2018 bis 2024 durch jährliche Befragungen von den Lernenden durch das Wichern-Institut erhoben. Dabei beantworten die Schüler*innen beispielsweise Fragen zu ihrer Lernmotivation. Durch insgesamt 218 Datensätze konnten positive Veränderungen festgestellt werden. So hatte das selbstverantwortliche Lernen einen positiven Effekt darauf, inwiefern Schüler*innen einen Sinn in den Unterrichtsinhalten erkennen. Ferner steigerte diese Lernmethode die Motivation der Schüler*innen, etwas Neues zu erlernen sowie das Empfinden der Unterrichtsqualität. Fremdgesteuertes Lernen hatte dagegen einen negativen Einfluss auf die individuellen Unterrichtsmerkmale der Lernenden. Im Anschluss an die Präsentation beantworteten Diakonin Keinki und Prof. Dr. Schaer noch Fragen der Teilnehmenden.
Der zweite Teil des Wicherndialogs am späten Vormittag gab methodische Anregungen für die Praxis, zur biografischen Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten. Im Vortrag wurden die Ergebnisse der qualitativen Längsschnittstudie zur Lebenssituation von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten vorgestellt und vor allem methodisch im Hinblick auf die Unterstützung der biografischen Arbeit der Jugendlichen reflektiert. Maria Kakoschke, Referentin der Forschungsergebnisse, stellte bei ihren Ausführungen die Tatsache in den Mittelpunkt, dass Biografiearbeit nicht nur Erinnerungsarbeit, beispielsweise wie im Bereich der Altenhilfe ist, sondern auch durch erzählerische Hinwendung zu und mit Jugendlichen, eine Reflexion von biografischen Prozessen möglich ist. Forschungsarbeit, so auch Biografiearbeit, stellt den Menschen ins Zentrum und macht ihn bedeutsam. So gelingt es beispielsweise Jugendlichen mit Fluchterfahrung, mehr Verständnis für die eigene Situation zu erlangen und wieder handlungsfähig zu werden. An dieser Stelle wird immer wieder die Bedeutsamkeit der Beziehung zwischen den Mitarbeitenden in der Jugendhilfe und den Jugendlichen betont.
Das vorgestellte Forschungsthema ist durch den Krieg in der Ukraine, auch im gesellschaftlichen Diskurs, wieder mehr in den Fokus der Gesellschaft gerückt. Diakon Werner Pfingstgraef, Dienststellenleitung der Rummelsberger Jugendhilfe in Fürth, betont, dass die gegenwärtige Situation nicht durchaus mit Sorge begleitet ist, da der Status der Menschen, die aus der Ukraine flüchten müssen, einen anderen ist, wie bei der Flüchtlingskrise im Jahr 2011. Ukrainische Flüchtlinge sind von der Notwendigkeit eines Aufenthaltstitels befreit. Dennoch betont Diakon Werner Pfingstgraef im gemeinsamen Austausch, auch die Sorge um eine Zweiklassengesellschaft von Flüchtlingen. Er zitiert einen jungen syrischen Mann, der ihn mit seinen Worten persönlich sehr bewegt hat: „Bomben die auf uns geworfen wurden waren auch russische Bomben. Warum brauche ich ein Asylverfahren? Warum brauche ich eine Arbeitserlaubnis? Warum?“
Olaf Forkel, Geschäftsführer des Wicherninstituts, greift diesen Punkt in seinen abschließenden Worten nochmals auf und appelliert zum achtsamen Umgang miteinander: „Seid achtsam im Umgang mit Menschen, die von weit herkommen und viel verloren haben.“
4. Wichern-Dialog am 27. April thematisiert Forschungsprojekte aus der Bildung und Flüchtlingshilfe
Mehr lesenNürnberg – Aktuelle Forschungsergebnisse aus den Bereichen Bildung und Flüchtlingshilfe stehen im Mittelpunkt des vierten Wichern-Dialogs am Mittwoch, 27. April, der als Veranstaltung via Zoom stattfindet. Je nach pandemischer Lage findet es auch an der Hochschule vor Ort statt. Veranstalter ist das Wichern-Institut für diakonische Praxisforschung und Konzeptentwicklung, eine Kooperation der Evangelischen Hochschule Nürnberg und der Rummelsberger Diakonie e.V.
Unter dem Motto „Forschung trifft Praxis“ sind Fachkräfte, Mitarbeitende sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, von Kostenträgern und Jugendämtern ebenso eingeladen wie Auszubildende und Studierende aus allen Bereichen der Sozialen Arbeit. Beginn ist um 9.30 Uhr und das Ende der Veranstaltung ist für 13 Uhr geplant. Die Teilnahme ist kostenlos und es ist keine Anmeldung notwendig. Auch die Teilnahme nur während eines Beitrags ist jederzeit möglich.
Drei Forschungsgruppen präsentieren ihre Ergebnisse erstmals der Öffentlichkeit. Vorgestellt wird unter anderem eine Längsschnittstudie: Die Resultate einer qualitativen Studie zur Lebenssituation von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten werden dargestellt und vor allem methodisch im Hinblick auf die Unterstützung der biografischen Arbeit der Jugendlichen reflektiert.
Damit stehen die eingesetzten Untersuchungsinstrumente der „biografischen Entwicklungskurve“ und der „Netzwerkkarte“ im Mittelpunkt des Vortrags. Die Instrumente werden im Hinblick auf ihre Praxistauglichkeit für Prozesse der biografischen Arbeit in den Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Geflüchtete diskutiert. Schließlich werden damit in Verbindung stehende Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt. Nach den Vorträgen wird ausreichend Zeit sein, damit die Teilnehmenden sich über ihre praktischen Erfahrungen austauschen können.
Termin: Mittwoch, 27. April 2022, 9.30 bis 13 Uhr
Adresse: Evangelische Hochschule, Bärenschanzstr. 4, Nürnberg, Vorlesungssaal (Eingang Roonstr. 27) und Online via Zoom 7werke.de/wicherndialog (Meeting-ID: 987 8174 3043 - Kenncode: Wichern)
Evangelische Hochschule Nürnberg stellt Ergebnisse vor
Mehr lesenNürnberg Beim 12. Forum der Evangelischen Hochschule Nürnberg „Forschung-
Entwicklung –Transfer“ stellte Prof. Dr. Karl Titze seine Untersuchung zum Wohlbefinden der
Kinder und Jugendlichen in den therapeutischen Wohngruppen des Raumerhauses in
Rummelsberg vor. Die Arbeit entstand mit der Unterstützung des Wichern-Instituts nach
einer Idee der Rummelsberger Jugendhilfe.
Im Online-Forum erläuterte Forschungsleiter Titze die Erkenntnisse der Untersuchung. Die
Kinder und Jugendlichen im Rummelsberger Raumerhaus benoten ihren Aufenthalt mit
einem Wert von 2,8. Die Skala reichte von null (gar nicht zufrieden) bis vier (sehr zufrieden).
2,8 entspricht also im Mittel etwa „ziemlich“ zufrieden. Der Vorstandsvorsitzende der
Rummelsberger Diakonie, Rektor Reiner Schübel, bewertet das Ergebnis der Studie so: „Die
meisten Kinder und Jugendlichen kommen nicht aus freien Stücken zu uns. Umso
erfreulicher ist, dass sie ihr Leben miteinander und die Betreuung durch die Rummelsberger
Fachleute positiv beurteilen.“
Das Raumerhaus mit seinen therapeutischen Wohngruppen ist eine Jugendhilfeeinrichtung
der Rummelsberger Diakonie. Dort leben 35 junge Menschen im Alter von sechs bis
sechzehn Jahren in drei Wohngruppen im Gebäude und zwei Außenwohngruppen. Der
Altersdurchschnitt liegt bei 13,6 Jahren. Die Betreuung durch das Raumerhaus ist eng mit
der trägereigenen Schule zur Erziehungshilfe mit dem Schwerpunkt soziale und emotionale
Förderung verknüpft. Neben den Pädagog*innen im unmittelbaren Wohnbereich sind weitere
heilpädagogische, therapeutische und psychologische Fachkräfte in die Begleitung der
jungen Menschen einbezogen.
Zu Beginn der Untersuchung führte das Forschungsteam Interviews mit den Jugendlichen
und den betreuenden Pädagogen durch. Aus diesen Gesprächen wurde ein
wissenschaftlicher Fragebogen entwickelt, den die jungen Menschen schließlich
beantworteten. Die Fragen erstreckten sich unter anderem über Privatsphäre,
Vertrauenspersonen, Mediennutzung, Essenssituationen, Gruppenregeln, Zusammenleben
in der Gruppe, Familienbesuche, Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten,
therapeutische und Freizeit-Angebote.
Genauer unter die Lupe genommen wurden auch die sozialen Beziehungen der Bewohner.
Zu den bemerkenswerten Trends gehörte hier, dass Pädagogen in den Wohngruppen
gleichviele soziale Ressourcen auf sich vereinen, wie die Eltern von Vergleichskindern, die
Zuhause leben. Die Vermutung liegt nahe, das Zuhause und Heim nicht in Konkurrenz,
sondern als Ergänzung wahrgenommen werden. Das Heim stellt den Jugendlichen viel von
dem zur Verfügung, was zum persönlichen Wohlbefinden gebraucht wird.
Die Bewertung der Mitbewohner zeigt ein anderes Bild. Die vertrauten Freunde im familiären
Umfeld schneiden deutlich besser ab. Nach erster Interpretation erscheint das
nachvollziehbar, denn die Freunde zuhause finden die Jungen und Mädchen freiwillig, sie
entscheiden mit wem sie Zeit verbringen. In der therapeutischen Wohngruppe sind sie in
einer Gemeinschaft, von der sie sich nicht abwenden können. Begründet liegt das im
pädagogisch - therapeutischen Auftrag der Lebensform Wohngruppe. Die jungen Menschen
sollen soziale Fähigkeiten in einer Gruppe erlernen und sich mit sich selbst
auseinandersetzen.
Die Beziehungen außerhalb der Wohngruppe sind für die Jugendlichen wichtig. Dazu gehört
beispielsweise die Mitgliedschaft in Sportvereinen und der Freiwilligen Feuerwehr. Sie
ermöglichen sowohl individuelle Entwicklungen und öffnen einen weiteren Raum, in dem
soziales Lernen gefördert wird.
Die Untersuchung hat auch Aspekte aufgezeigt, die verbessert werden können. Kritik übten
die Jugendlichen an Gruppenregeln und Gruppengesprächen. Für die Mitarbeitenden des
Raumerhauses ist dies der Auftrag gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen Regeln zu
überarbeiten.
Regionalleiter Thomas Bärthlein und die Mitarbeitenden im Raumerhaus sind dankbar für die
Untersuchung und Reflexion ihrer Arbeit. Die enge Zusammenarbeit zwischen Hochschule,
dem Rummelsberger Wichern-Institut und der Praxis bringt für alle Beteiligten wichtige
Erkenntnisse, die ebenso in den Alltag einfließen wie sie wissenschaftliches Arbeiten
weiterbringen.
Weitergehende Information:
Wichern-Institut für diakonische Praxisforschung und Entwicklung
Das gemeinsame Institut der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EVHN) und der
Rummelsberger Diakonie wurde im Jahr 2015 gegründet. Es hat den Status eines An-
Instituts der EVHN. Das Institut hat die Aufgabe, diakonische Praxisforschung in den für die
Rummelsberger Diakonie relevanten Handlungsfeldern voranzutreiben. Es soll die
Untersuchung aktueller Fragestellungen und die Entwicklung zukunftsweisender Konzepte
befördern.
Leiter des Instituts ist Prof. Dr. Joachim König. Als Vizepräsident der EVHN zeichnet er
innerhalb der Hochschulleitung für Forschung und Entwicklung verantwortlich. Er ist zudem
Leiter des Instituts für Praxisforschung und Evaluation.Sitz des Institutes ist das ehemalige
Universitätsgebäude in Altdorf, heute Wichernhaus. Die Geschäftsführung liegt bei Olaf
Forkel.